Juli 27, 2019

Autorinnen und die taz



Vor wenigen Tagen hat die taz ihren Leser*innen zehn Lektüren « mit Zukunft » für den Sommer empfohlen. Da freut man sich wahrscheinlich fast so sehr, wie die lesende Frau auf dem Titelbild sich freuen würde, könnte man zusätzlich zu ihrem Körper auch ihr Gesicht sehen.
Kann man nicht, macht aber nichts, denn die zehn Autoren der zukunftsträchtigen Bücher haben den Durchblick. Bloß sind es leider ausschließlich Männer. Deshalb haben wir eine ergänzende Liste für euch, die eure Auswahl nicht nur ausgleicht sondern auch verbessert. Denn (Bücher von) Frauen haben auch eine glorreiche Zukunft!

 

« Becoming – meine Geschichte» von Michelle Obama

In einer Art Autobiographie erfährt man, was Michelle Obama im Leben schon beeinflusst und beeindruckt hat. Besonders spannend für einen Einblick in ihre Kindheit und all das, was sie außer einer First Lady schon war oder noch ist.

 

« Wenn Männer mir die Welt erklären » von Rebecca Solnit

Bei der Google-Suche nach diesem Buch wird man darüber in Kenntnis gesetzt, dass 77 Prozent der Nutzer dieses Buch mögen, dass 27 Kunden das Buch rezensiert haben und dass der Autor Rebecca heißt. Missstände in Sprache und Kommunikation zwischen den Geschlechtern sind so alltäglich, dass sie häufig gar nicht mehr auffallen: das beginnt zum Beispiel beim Gendern, führt aber noch so viel weiter. Das zeigt Solnit anhand persönlicher Anekdoten in angenehmer Nachvollziehbarkeit.

 

« Untenrum frei » von Margarete Stokowski

In „Untenrum frei“ kritisiert und erklärt die Autorin sexuelle Unterdrückung, Alltagssexismus und die Zusammenhänge von Sexismus und Kapitalismus in unserer Gesellschaft. Ein wunderbares Buch, vor allem für Leute, die erst anfangen, sich mit feministischen Themen auseinandersetzen.
Und wer direkt weiter will, die*der lese « Die letzten Tage des Patriarchats ». Dort lassen sich Essays, Kolumnen und Debattenbeiträge zu verschiedenensten politischen Debatten der letzten Jahre aus einem feministischen Blickwinkel finden Blickwinkel finden.

 

« Too fat, too slutty, too loud » von Anne Helen Petersen

Anne Helen Petersen schreibt hauptberuflich für “BuzzFeed” und gibt in zehn Kapiteln Beispiele von Frauen aus dem öffentlichen Leben, die sich Vorwürfe anhören müssen, weil sie gegen soziale Normen verstoßen. Von Politikerinnen wie Hillary Clinton (zu schrill) bis hin zu Reality-TV-Star Kim Kardashian (zu schwanger) sind viele Frauen vertreten, wobei Petersen selbstkritisch betont, dass der einzig echte Feminismus der inklusive Feminismus ist.

 

« Oh, Simone » von Julia Korbik

Wer sich ein wenig einlesen will in die Werke und das Leben einer der wohl bekanntesten Feminist*innen, aber im Urlaub nur eine geringe Aufmerksamkeitsspanne aufbringen kann oder mag, die/der greife zu. Simone de Beauvoir leicht komprimiert und vereinfacht und doch in voller Größe.

 

« Rising » von Elizabeth Rush

Dieses Buch vermittelt, wie People of Color und Teile der indigenen Bevölkerung in den USA den Anstieg des Meeresspiegels und damit zusammenhängend den Verlust ihres Zuhauses erleben. Zudem erzählt die Autorin von ihren Erfahrungen als Klimaforscherin in einem immernoch hauptsächlich männlich geprägten Forschungsfeld.

 

« Ja heißt ja und… » von Carolin Emcke

Die « Me Too » – Bewegung der letzten Jahre aufgreifend thematisiert die Autorin die Darstellung sexueller Lust in der Musik, die wir hören und den Büchern, die wir lesen und in allen unseren Umgebungen. Wie ein öffentliches Bild von Sexualität entsteht und wo es mit Gewalt verzahnt ist, aber auch, wie wir diese Strukturen umbauen können, diskutiert die Friedensnobelpreisträgerin abwechselnd theoretisch als auch veranschaulichend in diesem Buch.

 

« Wir sind viele, wir sind eins: wenn wir die Rechte der Frauen verstärken, verändern wir die Welt » von Melinda Gates

Wichtige feministische Bewegungen in den sozialen Medien schaffen endlich die notwendige Aufmerksamkeit für Sexismus in unserem direkten Umfeld.

Aber leider ist das Problem global, und besonders in süd- und zentralasiatischen sowie in manchen afrikanischen Ländern wird Mädchen der Zugang zu Bildung verhindert während Frauen die Mittel zur Familienplanung verwehrt wird, was sie in unbezahlte « Care »-Arbeit und somit in finanzielle Abhängigkeit treibt. Gegen diese systematische Unterdrückung von Frauen* macht sich Informatikern Melinda Gates mit ihrer Stiftung stark und schreibt in diesem Buch darüber, was sich alles täte, wenn dem weiblichen Geschlecht nicht die Menschenrechte verwehrt würden.

 

« Americanah » von Chimamanda Ngozi Adichie

Die Rahmenhandlung von Americanah ist die Liebesgeschichte von Obinze und Ifemelu, zwei junge Nigerianer, die im Laufe ihres Leben nach Amerika und Großbritannien auswandern und auch wieder zurückkehren. Es geht um Rassismus, Entfremdung, Familie und Freundschaft.

 

« Das weibliche Prinzip » von Meg Wolitzer

Zentrale Themen des Romans sind der Feminismus und die Machtverhältnisse in unserer Welt. Besonders der Konflikt zwischen dem neuen, modernen Feminismus unserer Zeit, verkörpert durch die junge Studentin Greer, und der alten Frauenbewegung, verkörpert durch die 63-jährige Faith Franke wird hierbei besonders beleuchtet.



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